Wo ist die Zeit geblieben

Wir alle erleben die Zeit als fliehend an uns vorüberziehen und bei dem Versuch sie festzuhalten, bleibt uns nichts als die Erkenntnis, dass sie wohl eines der wenigen Elemente ist auf die wir Menschen keinen Einfluss haben. Dieser Umstand lässt uns die Zeit als etwas Faszinierendes und Irritierendes zugleich erleben. Sie ist uns auf verschiedene Arten präsent und doch fragen wir uns oft: Wo ist die Zeit geblieben?

Schon Albert Einstein bewies mit seinen Relativitätstheorien das Bestehen der Zeit. Mit diesen Theorien war es zudem möglich eine starke Verknüpfung von Zeit und Raum zu belegen. Nehmen wir sie im Alltag unterschiedlich wahr, besteht doch eine wesentliche Verbindung von Raum und Zeit zu einer Raumzeit. Ist also die Rede von der Zeit, ist somit auch immer der Raum betroffen.

Begeben wir uns also auf die Suche nach unserer entflohenen Zeit gilt es uns bewusst vor Augen zu halten, dass die Zeit nur mit ihren Verknüpfungen und Verbindungen besteht. Und schnell wird uns bewusst, dass die Zeit nie weg gewesen war. Nein sie steckt in allem was uns umgibt, in uns und indem was wir erschaffen.

Indem wir also unsere Zeit in das Erschaffene einbringen und uns fragen wo sie so schnell hingeflogen ist, vergessen wir ganz, dass wir sie stetig bei uns haben. Augenblick für Augenblick, Handgriff für Handgriff, Gedanke für Gedanke, Sekunde für Sekunde sind indem vereint, was wir schaffen. Mit jedem entstehenden Rhythmus versucht sich die Zeit uns bildhaft zu zeigen.

 

Wie Ring für Ring der Baum wächst und dort ganz deutlich wird, wie sich die Zeit zeigt, steckt sie also in allem. Plötzlich versinnbildlicht eine Anhäufung oder Schichtung von Linien einen Rhythmus, welcher anschaulich die Zeit verkörpert. Wir spüren, dass nicht nur ein regelmäßiges kreisrundes Ticken unserer Uhren die Zeit verbildlicht, sondern sie in jeder Anhäufung, Verdichtung, Verschachtelung, in jedem Rhythmus auf eine andere Art existent ist. Mein Puls schlägt nicht wie dein Puls schlägt, sein Schritt misst nicht ihren und ein Baum wächst nicht wie der andere wächst und doch verkörpern wir alle diese eine Zeit.

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